Wenn ihr Lust auf einen Spaziergang etwas außerhalb von Graz habt, kann ich euch den Florianiberg in Strassgang empfehlen. Der Weg auf den Berg ist der Kreuzweg zur Florianikirche auf der höchsten Erhebung des Berges und man erreicht sie nach ungefähr einer halben Stunde.

Die Florianikirche

Die Kirche befindet sich auf der höchsten Erhebung des Florianibergs. Sie wurde in der Zeit der Spätrenaissance errichtet und im Barock erweitert. Geweiht wurde sie dem Heiligen Florian. Erzherzogin Maria von Bayern, die Ehefrau Karls II von Innerösterreich, stiftete die Kirche im Jahr 1597. Vermutlich wurde die Kirche anstelle eines älteren Vorgängerbaus errichtet. Gestiftet hat sie die Erzherzogin aufgrund eines Brandes der in Graz im 3. Sack (heutige Sackstraße im Bereich Kaiser Franz Josef Kai bis zur Keplerstraße) ausgebrochen war.
Am Altarbild der Kirche ist nicht nur der Heilige Florian dargestellt, sondern auch die Stadt Graz, die der Heilige rettet. Wer sich diese Darstellung gerne im Original ansehen möchte, hat dazu leider nur einige wenige Male im Jahr die Möglichkeit, da die Kirche meist versperrt ist.

Jedoch gibt es einige Termine im Jahr an denen Messen abgehalten werden: Samstag, 29. Februar 2020, 16 Uhr Hl. Messe
Samstag, 28. März 2020, 16 Uhr Hl. Messe
Samstag, 4. April 2020, 15 Uhr Kreuzweg von der
Pfarrkirche Maria Elend zur Florianikirche, im Anschluss Hl. Messe
Freitag, 10. April 2020, 14 Uhr Kreuzweg von der Pfarrkirche Maria Elend zur Florianikirche 

Pfarrkirche Maria im Elend

Am Rückweg, wenn ihr den Kreuzweg hinter euch gelassen habt, solltet ihr euch noch die Pfarrkirche Maria im Elend von Außen und Innen ansehen. Bei der Kirche handelt es sich um die älteste Pfarrgründung von Graz, sie wurde im Jahr 1140 zur Pfarre erhoben. An der Stelle an der die heutige Kirche steht, dürfte sich wahrscheinlich bereits im 10. Jahrhundert eine, dem Heiligen Georg geweihte, Kirche befunden haben. An Stelle der Georgskirche wurde ein romanischer Bau errichtet, mit dem Patrozinium Maria im Elend. Das Patrozinium bezieht sich auf die Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten.
Die Pfarrkirche wie ihr sie heute seht, besteht aus dem spätgotischen Kirchenbau aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts, welche am Anfang des 18. Jahrhunderts barockisiert wurde und dem im 18. Jahrhundert geschaffenen Zwiebelturm. Der romanische Vorgängerbau der Kirche blieb noch zwischen Langhaus und Chor erhalten.

Was einem sofort ins Auge fällt, wenn man sich die Front der Pfarrkirche ansieht, sind die Römersteine an der Fassade der Kirche. Dabei handelt es sich um 2 römische Grabreliefs aus dem 2. und 3. Jahrhundert nach Christus, die in die Außenwand eingemauert wurden.

Der Hochaltar

Der barocke Hochaltar der Kirche Maria im Elend stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert und wurde von Johann Jakob Schoy geschaffen, einem Künstler der viele Werke in Graz geschaffen hat. In der Mitte des Altars befindet sich eine spätgotische Schutzmantelmadonna, das sogenannte “Straßganger Gnadenbild”. Man nimmt an, dass jeweils eine Figur zur linken und eine zur rechten Seite der Madonna historische Persönlichkeiten wiedergeben. Links soll es sich um Papst Pius II handeln und die Kaiserfigur rechts soll entweder Friedrich III oder sein Sohn Maximilian I darstellen.

Wenn ihr nach diesem Ausflug und der Besichtigung der Kirchen nun noch auf der Suche nach etwas Essbaren seid, kann ich euch das Gasthaus Orthacker empfehlen, es befindet sich am Fuße des Florianibergs, hat ein sehr freundliches und uriges Ambiente und die Frittatensuppe und das Wiener Schnitzel schmecken ausgezeichnet.  

Quellen:

Celedin, G., Resch, W., Kulturführer Graz, Kunst, Architektur, Wissenschaft und Literatur,Wien Köln Weimar,  2003;
Institut für österreichische Kunstforschung des Bundesdenkmalamtes (Hrsg.), DEHIO- Handbuch, Die Kunstdenkmäler Österreichs Graz, Wien, 2013Wagner, A. (Hrsg.), Walk, S. ( Hrsg.), Architekturführer Graz, Berlin, 2019
strassgang.graz-seckau.at/pfarre/6141/kirchenundkapellen/florianibergkirche/article/6876.html [Stand: 13.02.2020]

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